Gesundheitliche Risiken

Kurzfristige Risiken des Cannabiskonsums

Kurz und knapp

  • Cannabiskonsum geht mit körperlichen und psychischen Gesundheitsrisiken der Jugendlichen einher
  • Die individuelle Wirkung von Cannabis ist nicht vorauszusehen
  • Ein erhöhtes Risiko besteht durch synthetische Cannabinoide und Mischkonsum

 

Der Konsum von Cannabis geht mit physischen und psychischen Risiken für die Gesundheit der Jugendlichen einher. Das gilt selbst dann, wenn es sich um den einmaligen Konsum handelt, denn gerade beim Erstkonsum kann es leicht zu einer Überdosierung kommen. Die genaue Wirkweise von Cannabis ist von Fall zu Fall unterschiedlich und kann nicht genau vorhergesagt werden. Neben der eigenen psychischen Verfassung spielt auch die Umgebung eine Rolle. Manche Wirkungen können als positiv empfunden werden.

Dazu zählen:

  • Ein Rausch von euphorischen Gefühlen („high“) bei gleichzeitiger emotionaler Gelassenheit.
  • Übliche Denkmuster treten in den Hintergrund. Neuartige Ideen und Einsichten, verbunden mit starken Gedankensprüngen, prägen das Denken.
  • Das Kurzzeitgedächtnis wird gestört. Was vor 5 Minuten geschehen ist, gerät bereits in Vergessenheit. In Gemeinschaft Gleichgesinnter wird dies oft als amüsant erlebt.
  • Subjektiv wird die Wahrnehmung intensiviert, sonst Nebensächliches wird deutlicher wahrgenommen. Wegen der Störung des Kurzzeitgedächtnisses scheint die Zeit langsamer zu verstreichen.
  • Das Gemeinschaftserleben im Freundeskreis wird intensiviert, oft verbunden mit Albernheit. Konsumierende haben das Gefühl, sich besser in den anderen hineinversetzen zu können.
  • Einerseits schlägt das Herz schneller, andererseits wird eine wohlige Entspannung erlebt. Ein Gefühl der Leichtigkeit bei gleichzeitig verlangsamten Bewegungen macht sich breit. Der Körper entspannt und man fühlt sich leicht.

Es gibt aber auch recht viele negative Wirkungen. Das große Risiko besteht darin, dass nicht vorauszusehen ist, wie Cannabis individuell wirkt. Menschen, die zum ersten Mal kiffen, sind besonders gefährdet – gerade wenn die Dosis hoch ist. Die negativen Wirkungen sind in erster Linie psychischer Natur.

Zu den negativen Wirkungen gehören:

  • Angst und Panikgefühle. Psychotische Symptome wie Verwirrtheit und Verfolgungsideen („Paranoia“) sind möglich („Horrortrip“).
  • Ein uferloses Durcheinander im Kopf: Konsumierende können keinen klaren Gedanken fassen oder steigern sich in fixe Ideen.
  • Erinnerungslücken und Filmrisse
  • Überempfindlichkeit bis hin zu Halluzinationen
  • Herzrasen, Übelkeit oder Schwindel. Auch ein Kreislaufkollaps ist möglich.

 

Bei den synthetischen, künstlich hergestellten Cannabinoiden werden diese negativen Wirkungen noch einmal verstärkt. Im schlimmsten Fall kann der Konsum synthetischer Cannabinoide auch zum Tod führen.  

 

"Was passiert eigentlich bei einem sogenannten Horrottrip?"

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Erhöhte Risiken bei Mischkonsum

Besonders gefährlich für die Gesundheit ist der Mischkonsum. Dabei werden zusätzlich zum Haschisch oder Marihuana – parallel oder abwechselnd – andere Drogen konsumiert. Insbesondere die Kombination von Cannabis und Alkohol ist sehr belastend für den Kreislauf und führt oft zu Übelkeit und Erbrechen. Auch die Reaktionen und die Fähigkeit, sich zu orientieren, verschlechtern sich zusätzlich. Ein kompletter Kontrollverlust ist noch wahrscheinlicher. Der Mischkonsum von Cannabis und Alkohol führt außerdem zu einem erhöhten Unfallrisiko im Straßenverkehr.

Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Cannabis und der Zunahme von Psychosen. Neueste Ergebnisse aus der Forschung zeigen: Kiffer bekommen häufiger eine Psychose als Menschen, die kein Cannabis konsumieren. Wer hochpotentes Cannabis konsumiert, wird vermutlich eher unter einer Angststörung leiden, auch wenn er oder sie gar nicht so häufig kifft. Bei hochpotenten Sorten ist der Anteil an THC höher als 10 Prozent.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass tägliches Kiffen die männliche Fruchtbarkeit deutlich verschlechtern kann. Außerdem erhöht Kiffen wahrscheinlich das Risiko für Schädigungen der Lunge, zum Beispiel chronische Atemwegsbeschwerden, Husten und Atemnot. Der in Joints mitgerauchte Tabak erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Neuen Studien zufolge kann Cannabiskonsum auch das Herz-Kreislauf-System schädigen, zum Beispiel in Form von Herzrhythmusstörungen und Gefäßschäden. Forscher haben herausgefunden, dass der Konsum von illegalen Drogen wie Cannabis das Risiko für vorzeitige oder extrem vorzeitige Herz-Kreislauferkrankungen etwa um das 3-fache erhöht. Der Einfluss von Cannabis auf das Hormon- und Immunsystem wird noch erforscht. Ebenso die Wirkung von Cannabis auf Ungeborene. Die Empfehlung für Schwangere lautet aber klipp und klar: jedes Risiko vermeiden und auf Cannabis verzichten!

 

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