Verhaltenstipps
Umgang mit Cannabis
Wie verhältst du dich, wenn im Umfeld, im Freundeskreis gekifft wird? Wenn du gestresst bist oder dir Sorgen machst? Wichtig ist, sich gut zu informieren und schlechte Gefühle nicht zu ignorieren. Drüber reden und sich Hilfe holen ist immer eine gute Idee.
Nein sagen? Das Risiko eingehen, als spießig, uncool oder feige abgestempelt zu werden? Leichter gesagt als getan. Oft braucht es viel mehr Mut, Nein als Ja zu sagen. Gerade wenn man in einer größeren Gruppe unterwegs ist. Vielleicht kennst du es: das Gefühl, irgendwie mitmachen zu müssen. Damit bist du garantiert nicht alleine.
Vielleicht hast du schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Cannabis zu probieren, oder du hast es in deinem Freundeskreis beobachtet. Informiere dich hier über den aktuellen Stand der Wissenschaft:
Was sind die gesundheitlichen Risiken und kann man süchtig werden?
Wie sieht die Rechtslage in Deutschland aus?
Cannabis ist zwar die weltweit und auch in Deutschland am häufigsten konsumierte illegale Droge. Doch Aussagen wie „Alle kiffen doch“ stimmen nicht. Unter den 12- bis 17–Jährigen haben etwa neun von zehn noch nie gekifft (89,6 Prozent). Die meisten Jugendlichen kiffen also nicht: Informiere dich hier über die aktuellen Zahlen.
Kiffst du nicht, gehörst du zu der großen Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland.
Du kennst jemanden in deinem Umfeld, der oder die kifft? Der Konsum belastet eure Freundschaft oder eure Beziehung? Vielleicht bist du dir unsicher, wie du damit umgehen sollst. Meistens ist es schwierig – und oft sogar unmöglich –, jemanden vom Kiffen abzuhalten. Es gibt keine einfachen „Tricks“ oder Rezepte. Zwar führt nicht jeder Konsum von Cannabis direkt in die Sucht. Du solltest deine Sorgen und Ängste aber auf jeden Fall ansprechen. Informiere dich und hole dir gegebenenfalls professionelle Hilfe!
- Woran merke ich überhaupt, dass es Probleme gibt?
Informiere dich über die typischen Anzeichen einer Sucht.
- Wie gehe ich mit solch einer Situation um und was kann ich tun?
Manchmal reicht schon ein Gespräch oder ein Hinweis auf Informationsangebote. Außerdem gibt es 1400 Beratungsstellen in Deutschland. Eine Beratung ist eine gute Sache. Sie ist kostenlos und anonym, niemand muss etwas davon erfahren.
- Ich will mehr wissen! Wo finde ich weitere Informationen zum Thema Cannabis?
In der Rubrik Weiterlesen findest du weitere ausführliche Informationen, Broschüren und Printprodukte der BZgA.
Innerhalb der Familie und im Freundeskreis ist es oft gar nicht so leicht, Probleme anzusprechen. Doch wenn du ein schlechtes Gefühl hat, dann sprich es an!
Überlege dir vor dem Gespräch, was genau du ansprechen möchtest. Machst du dir Sorgen um eure Freundschaft? Oder um die Zukunft deines Freundes bzw. deiner Freundin? Um seine oder ihre Gesundheit? Hier sind ein paar Tipps:
- Rede auf jeden Fall nur im nüchternen Zustand mit ihm/ihr. Sprich offen über deine Sorgen und Ängste. Zeige Interesse am Leben und den Problemen deines Gegenübers.
- Kommt es zum Streit, versuche sachlich zu bleiben. Bedenke auch: Menschen ändern sich nur, wenn sie ihre Probleme selbst einsehen. Du kannst niemanden dazu zwingen, mit dem Kiffen aufzuhören.
- Lass' dich nicht überreden, selbst Drogen auszuprobieren! Lüge nicht für deine Freundinnen und Freunde! Und vor allen Dingen: Lass ihren Drogenkonsum keine Entschuldigung für schlechtes Verhalten dir gegenüber sein.
Es geht auch anders: WIE willst DU leben?
Drogen gibt es auf der ganzen Welt – trotzdem entscheiden sich die meisten Menschen dazu, bewusst und gesund zu leben. Vielleicht denkst auch du darüber nach, wie du dein Leben gestalten willst.
Gar nicht so leicht, im Alltag alles auf die Reihe zu kriegen. Schule, Ausbildung, Familie, der Freundeskreis – einfach viel auf einmal. Die Erwartungen an dich sind hoch. Überall soll man funktionieren und manchmal scheint sich niemand so richtig dafür zu interessieren, wie es dir eigentlich geht.
Manche denken, dass nach einem Joint vieles leichter gehen könnte. Sie sagen Dinge wie:
- „Ich kiffe, damit ich mich nicht so einsam fühle.“
- „Ich kiffe, damit ich meine Gefühle besser unter Kontrolle habe.“
- „Ich kiffe, damit ich blöde Sachen – die Streitigkeiten meiner Eltern - nicht so merke.“
- „Ich kiffe, damit ich in der Gruppe mehr Spaß habe und nicht so schüchtern bin.“
Vielleicht klappt’s sogar und es wird wirklich ein lustiger Abend. Oder man entspannt sich nach der vergeigten Mathearbeit schneller – und das Nachbohren der Eltern geht einem weniger auf die Nerven.
Am Anfang geht es beim Kiffen vielleicht nur ums Spaßhaben. Einfach abschalten und eine gute Zeit haben. Aber der Konsum von Drogen ist immer mit Risiken für die Gesundheit verbunden. Und kann zur Abhängigkeit führen. Das gilt für illegale Drogen wie Cannabis genauso wie für legale Drogen wie Alkohol und Tabak. Dann stellt sich irgendwann das Gefühl ein, dass es nicht mehr ohne geht.
Informiere dich, welche besseren Strategien du bei Stress anwenden kannst. Viele nutzt du bestimmt automatisch – ohne viel darüber nachzudenken. Hier ein paar Vorschläge, wie man schlechte Gefühle und Ärger loswerden kann:
- Hobbies sind eine super Sache. Sport hilft besonders, um Stress abzubauen. Ob du lieber alleine joggen gehst, im Fitnessstudio trainierst oder im Team Handball spielst, ist ganz egal.
- Entspannung kann man beispielsweise beim Yoga, bei einem Spaziergang oder beim Musikhören finden. Außerdem gibt es Techniken wie Autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation.
- Auch kreative Hobbies wie Musikmachen können helfen, Probleme zu lösen. Vielleicht schreibst du sogar einen Song oder ein Gedicht über deine Gefühle.
- Freundinnen und Freunde treffen, die nicht kiffen, ist immer eine gute Idee. Mit guten Freundinnen und Freunden kannst du über deine Sorgen und Probleme sprechen.
Das ist nur eine kurze Liste, sicherlich fällt dir noch mehr ein. Die Hauptsache ist: Sei aktiv, probiere auch mal was Neues aus. Such dir etwas, was dir Spaß macht. Dann hast du in stressigen Zeiten etwas, was dir hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Hier geht’s zur Beratung:
Quellen zu Verhaltenstipps
Quellen zu Verhaltenstipps (Auswahl):
- feelok.de: Verschaff dir den Durchblick
- drugcom.de: häufig gestellte Fragen, Topthema