Gesundheitliche Aspekte

Kiffen: Suchtgefahr

Kurz und knapp

  • Cannabis kann psychisch und körperlich abhängig machen
  • Je länger und öfter man kifft und je jünger man ist, desto größer ist das gesundheitliche Risiko
  • Ein Cannabis-Entzug bringt unterschiedliche körperliche und psychische Symptome mit sich

 

Cannabis kann geistig und körperlich abhängig machen. Es gibt typische Anzeichen einer Sucht, zum Beispiel Rückzug aus dem Alltag und Lustlosigkeit. Wer abhängig von Cannabis ist, dem hilft nur ein Entzug.

Wer einmal an einem Joint zieht, wird nicht sofort abhängig. Doch Vorsicht: Je länger und öfter man kifft und je jünger man ist, desto gefährlicher wird es für die Gesundheit. (Fast) täglich einen Joint rauchen? Das ist für Jugendliche viel schädlicher als für Erwachsene.
Und wer regelmäßig Cannabis konsumiert, kann psychisch und körperlich abhängig werden. Dann wird es schwer, den Konsum zu reduzieren. Oder gar komplett einzustellen. Gerade die psychische Abhängigkeit kann sehr stark werden. Dann ist der Wunsch zu kiffen übermächtig. Neueste Ergebnisse aus der Forschung zeigen: Ungefähr eine von acht Personen, die Cannabis konsumieren, wird abhängig. Das Risiko abhängig zu werden steigt, wenn man ein oder mehrmals pro Woche kifft. 

Wer sich vom Alltag überfordert fühlt, sollte sich Hilfe holen.

 

Woran erkennt man, ob jemand abhängig von Cannabis ist?

Schlechte Laune und kein Bock auf Schule? Natürlich heißt das nicht automatisch, dass jemand kifft. Wenn du aber jemanden kennst, der sich über längere Zeit komisch verhält, kann das auch mit Cannabiskonsum zu tun haben. Besonders, wenn der- oder diejenige früher ganz anders war.

Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Cannabis und der Zunahme von Psychosen. Bei einer Psychose verliert man vorübergehend den Bezug zur Realität, entwickelt Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Halluzinationen sind Störungen der Wahrnehmung, bei denen die betreffende Person Dinge hört, sieht, riecht, schmeckt oder fühlt, die in der Wirklichkeit gar nicht existieren. Wahnvorstellungen sind Störungen des Denkens, bei denen Gedanken und Ideen entwickelt werden, die stark von der Wirklichkeit abweichen – zum Beispiel, wenn Menschen sich verfolgt fühlen, obwohl erwiesenermaßen niemand hinter ihnen her ist. Neueste Ergebnisse aus der Forschung zeigen: Menschen, die kiffen, bekommen häufiger eine Psychose als Menschen, die nicht kiffen.

Wer hochpotentes Cannabis konsumiert, wird vermutlich eher unter einer Angststörung leiden, auch wenn er oder sie gar nicht so häufig kifft. Bei hochpotenten Sorten ist der Anteil an THC höher als 10 Prozent. Außerdem weisen Studien darauf hin, dass starker Cannabiskonsum das Risiko für Depressionen erhöhen kann.   

 

Typische Anzeichen einer Sucht: Plötzlich schlechtere Leistungen in der Schule oder Ausbildung - Häufiges und unentschuldigtes Fehlen in der Schule oder Ausbildung, Zuspätkommen, Hausaufgaben ständig vergessen - Unruhiges Verhalten, Stören des Unterrichts - Veränderungen im Freundeskreis - Aufgabe von Interessen und Hobbies - Stimmungs- und Gefühlsschwankungen - Rückzug, Verschlossenheit, Lustlosigkeit, null Motivation für irgendetwas, Gleichgültigkeit - Probleme mit Freundinnen und Freunden sowie der Familie - Lügen oder Ausreden, um den Konsum zu vertuschen

 

Es gibt Hinweise darauf, dass tägliches Kiffen die männliche Fruchtbarkeit deutlich verschlechtern kann und auch, dass das Risiko für Schädigungen der Lunge höher ist, zum Beispiel chronische Atemwegsbeschwerden, Husten und Atemnot. Der in Joints mitgerauchte Tabak erhöht das Risiko, später an Lungenkrebs zu erkranken. Neuen Studien zufolge kann Cannabiskonsum auch das Herz-Kreislauf-System schädigen, zum Beispiel in Form von Herzrhythmusstörungen und Gefäßschäden. Forscher haben herausgefunden, dass der Konsum von illegalen Drogen wie Cannabis das Risiko für vorzeitige oder extrem vorzeitige Herz-Kreislauferkrankungen etwa um das 3-fache erhöht. Der Einfluss von Cannabis auf das Hormon- und Immunsystem wird noch erforscht. Ebenso die Wirkung von Cannabis auf Ungeborene. Die Empfehlung für Schwangere lautet aber klipp und klar: jedes Risiko vermeiden und auf Cannabis verzichten!

 

 

"Woran merke ich, dass Kiffen zum Problem wird?"

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Entzug bei Abhängigkeit

Wer eine Abhängigkeit von Cannabis beenden will, muss einen Entzug machen – ähnlich wie beim Alkohol. Das kann sehr unangenehm sein. Im Schnitt kennt fast jede zweite Person mit regelmäßigem Konsum Entzugssymptome. Es gibt verschiedene psychische und körperliche Symptome eines Entzugs.

 

Zu den psychischen Beschwerden zählen: intensives Verlangen nach Cannabis, Schlafprobleme und wirre Träume, Aggressivität, Depressionen, Nervosität, weniger Appetit

Zu den körperlichen Beschwerden zählen: Schwitzen, Zittern, Übelkeit und Erbrechen, höhere Körpertemperatur, Kopfschmerzen, starkes Durstgefühl

 

 

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