Bis zum Inkrafttreten des Cannabisgesetzes am 1. April 2024 war Cannabis die in Deutschland am häufigsten konsumierte illegale Droge, vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Auch medial wird das Thema häufig aufgegriffen. Ein Blick in die Statistik zeigt jedoch, dass man genauer hinschauen muss. Es gibt nämlich große Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen, wie die aktuelle Befragung der BZgA 2023, "Die Drogenaffinität Jugendlicher in de Bundesrepublik Deutschland 2023", zeigt.
Wichtig ist festzuhalten: Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren kiffen deutlich häufiger als andere Altersgruppen. Nahezu die Hälfte der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren haben Cannabis schon einmal probiert (Lebenszeitprävalenz: 47,2 Prozent). Rund 23 von 100 jungen Erwachsenen konsumierten Cannabis in den letzten zwölf Monaten (23,5 Prozent) und etwa 11 von 100 in den letzten 30 Tagen vor der Befragung (11,2 Prozent). 8 von 100 der 18- bis 25-Jährigen kiffen regelmäßig Cannabis (8 Prozent). „Regelmäßig“ bedeutet dabei häufiger als zehnmal in den letzten zwölf Monaten.
Innerhalb der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen wurden folgende Werte ermittelt: Etwa jeder zwölfte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren gibt an, schon einmal gekifft zu haben (8,3 Prozent). Im Umkehrschluss hatten über 90 von 100 Jugendlichen noch nie Cannabis konsumiert (81,7 Prozent). Bezogen auf die letzten zwölf Monate sowie die letzten 30 Tage ist Kiffen noch seltener: Rund 8 von 100 Jugendlichen bzw. knapp 4 von 100 bejahten einen Konsum (6,7 und 3 Prozent). Interessant ist auch ein Blick auf die Zahlen zum regelmäßigen Konsum: Weniger als 2 Jugendliche von 100 kiffen regelmäßig (1,3 Prozent).
Rein statistisch ist Kiffen bei 12- bis 17-Jährigen demnach immer noch relativ selten. Kommt es doch vor, geht es in den meisten Fällen ums Probieren. Allerdings sind die gesundheitlichen Risiken für diese Altersgruppe auch besonders hoch. Deshalb ist es wichtig, auch auf Probierkonsum zu reagieren und die gesundheitlichen Risiken anzusprechen.
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Betrachtet man die jüngsten Entwicklungen in Europa aus dem Jahre 2021 wird deutlich: Deutschland liegt im europäischen Vergleich relativ weit vorn, wenn es um Erfahrungen mit Cannabis geht. Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 24 Jahren haben in Deutschland zu 40,6 Prozent zumindest einmal Cannabis probiert (sog. Lebenszeitprävalenz), das bedeutet. dass etwa 41 von 100 jungen Erwachsenen zumindest einmal Cannabis konsumiert haben. Deutschland liegt damit auf Platz 4 in Europa: nur in Frankreich (52,7 Prozent), Estland und Spanien (je 41,7 Prozent) und Tschechien (40,9 Prozent) haben 15- bis 24-Jährige mehr Erfahrungen mit Cannabis gemacht.
Quelle: EMCDDA, Statistical Bulletin 2022 — prevalence of drug use